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Roger Federer GOAT und Nummer 1

 

Die neue und alte Weltnummer 1 Roger Federer bricht weitere Rekorde und kann sich auf eine interessante Saison 2018 einstellen.

 

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Die French Open 2015 in Paris waren die 114. Auflage des Traditionsturniers in Frankreich.

  • Zeitraum: 24. Mai 2015 - 07. Juni 2015
  • Belag: Sand
  • Preisgeld: € 13 000 000 (+15% egenüber 2014)
  • Ort: Frankreich Frankreich, Paris
  • Gewinner (Einzel):  ch Stan Wawrinka; Damen: us Serena Williams

 

Beschrieb:

Eifelturm Paris  - French Open 2013Die Return-Spieler, also alle die Spieler welche lieber verteidigen als anzugreifen, sind beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres im Vorteil und haben genügend Zeit die Flugbahn des Balles besser zu analysieren, sich zu positionieren und bei Bedarf zuzuschlagen. Die Spanier, namentlich David Ferrer, Nicolas Almagro, Fernando Verdasco, Feliciano Lopez, neue die ATP Nr. 12 und natürlich Rafa Nadal welche oft auch Sandhasen genannt werden, können in Paris gross auftrumpfen.

 

Die Franzosen um Richard Gasquet aber auch Gilles Simon, Gael Monfils, Benoit Paire, Julien Benneteau, Nicolas Mahut und natürlich Jo-Wilfried Tsonga müssen gross auftrumpfen, weil die Zuschauer doch so viel von ihnen erwarten und die wohl besten Verteidigungsspieler Andy Murray und Novak Djokovic sind ebenfalls immer Garanten auf einen Titel in Roland Garros. Novak Djokovic gilt nicht zuletzt wegen seines Finalsieges beim ATP Masters 1000 in Rom über Roger Federer als einer der heissesten Kandidaten für den Titel in Paris.


Sie merken bereits, dass Roger Federer eigentlich gar nie zu den Favoriten hätte zählen dürfen. Sein Spiel ist ausgelegt auf totalen Angriff. Präzise Aufschläge, schnelle, risikoreiche Vorhandschläge und in der Defensive den Ball möglichst früh nehmen, funktionieren auf der roten Asche nur halb so gut wie auf einem Hartplatz oder in Wimbledon. Es ist Federers riesiges Talent, welches ihn so oft so weit brachte in Paris. Ja sogar über Robin Söderling zum Sieg führte.

 

In diesem Jahr gehört Federer zu den grossen Favoriten und dies in Begleitung eines weiteren Schweizers. Stan Wawrinka wird viele Augen auf sich gerichtet haben. Er ist einer der stärksten Sandplatzspieler geworden und hat diese Woche in Genf noch einmal die perfekte Vorbereitung auf Sand. Zudem hatte Stan im letzten Jahr das Masters 1000 in Monte-Carlo auf Sand gewonnen.


Rafa Nadal welcher mit seinem neunten Triumph in Paris zu einer lebenden Tennis-Legende aufgestiegen ist, ist mit seiner schnellen und kämpferischen Spielweise durchaus vergleichbar mit dem Namensgeber der French Open, Roland Garros. Roland Adrien Georges Garros ist am 6. Oktober 1888 in Saint-Denis auf der Insel Réunion im Indischen Ozean geboren. Er war der erste Pilot in einem Jagdflugzeug und ein französischer Luftfahrtpionier.

 

Wahrscheinlich wollte er schon als kleiner Junge einfach weg aus dem Paradies Réunion und das fliegen war seine grosse Chance der kleinen Insel, welche vom grossen Bruder Mauritius überstrahlt wird, zu entkommen. Garros war ein hervorragender Pilot, der sich in der noch jungen Luftfahrtgeschichte einen Namen machte indem er viele Wettkämpfe für sich entscheiden konnte. Also bereits lange vor Red Bull massen sich die besten Flieger Europas in waghalsigen Aktionen. Er gewann beispielsweise den Grand Prix d'Anjou wo man von Paris nach Rom oder von Paris nach Madrid fliegen musste.

 

Roland Garros war auch der erste, der das Mittelmeer überquerte. Die Flugzeuge waren damals sehr unzuverlässig und man musste viel Talent haben und ein grosser Kämpfer sein um diese Strapazen zu meistern, genau wie Rafael Nadal jeweils die seinen meistert. Seine Spielweise birgt enorm viele Risiken und man muss schon mit sehr viel Talent gesegnet sein und in heiklen Situationen kämpfen können, wenn man bei jedem Punkt seinen Gegner unter Druck setzen möchte und immer gnadenlos auf Sieg spielt.

 

Garros selber hätte es sich im 1. Weltkrieg einfach machen können und mit seinem Flugzeug, mit dem er damals in die Schweiz abgehauen war, auch dort zu bleiben. Das hätte aber nicht zu ihm gepasst. Er flog zurück nach Frankreich und meldete sich freiwillig als Kampfpilot. Somit ging er in die Geschichte ein, als erster Pilot, welcher ein mit einem Maschinengewehr bewaffnetes Flugzeug, im Luftkampf erfolgreich einsetzte. Als eine der Ehrungen führen die French Open seit 1927 seinen Namen.

 

Die French Open sind das einzige Grand-Slam Turnier auf Sand. Bei den Australien Open und den US Open wird auf einem Hartplatz gespielt und in Wimbledon bekanntlich auf einem heiligen Rasen. Sand ist grundsätzlich die Unterlage auf welcher die jungen Tennisspieler am meisten Zeit verbringen. In warmen Ländern wie Spanien, Argentinien und Italien aber auch in Südfrankreich oder in Florida ist es die beliebteste Unterlage und von dort kommen auch jeweils die Favoriten für die Sandplatzturniere. Man trifft in den Finals auf Brasilianer und Zyprioten und weniger auf Schotten und Norweger.

 

In der Schweiz spielen die jungen Tenniscracks sieben oder mehr Monate in einer Tennishalle und gewöhnen sich schnell an komplett andere Bedingungen. Es ist windstill, auf beiden Seiten des Netzes fühlt sich alles genau gleich an, die Unterlage ist dumpf und hat nichts mit einem Aussenplatz zu tun. Sobald es wärmer wird strömen die Schweizer, Schweden, Schotten und Kanadier nach draussen und trainieren auf Sandplätzen. Hartplätze wären für die Knie nicht geeignet und wer kann sich schon einen heiligen Rasen leisten. In den verbleibenden vier bis fünf Monaten vom Jahr, üben also auch die Schweizer, Österreicher und Deutschen Tennisspieler auf Sandplätzen.

 

Rafael Nadal liebt das Turnier von Paris, weil der Centre Court benannt nach dem ehemaligen Französischen Tennisspieler Philippe Chatrier, sehr grosszügig angelegt ist. Er fasst über 15'000 Zuschauer und bietet auch hinter der Grundlinie viel mehr Platz. Dies erlaubt einem Nadal sich bis zu drei Meter hinter der Grundlinie zu bewegen und von dort aus sein Spiel aufzuziehen und zu dominieren. Das war auch einer der Gründe weshalb Federer auf diesem Centre Court immer auf den besten Nadal aller Zeiten traf.

 

Roger Federer konnte Finalspiele auf Sand gegen Nadal gewinnen, dies sogar in seinem Heimatland in Madrid aber in Paris ist es fast unmöglich genügend harte und präzise Winners zu spielen, an welche Nadal nicht noch herankommen könnte. Nadal kann genau auf diesem Platz all jene Bälle noch ausgraben, welche sonst bereits verloren wären. Ein Court gemacht für den Mallorquiner. Doch in diesem Jahr ist vieles anders. Noch nie war Rafael Nadal im ATP-Ranking so schlecht qualifiziert vor einem French Open Start (ATP Nr. 7) und er schied zuletzt im Viertelfinal von Rom gegen Stan Wawrinka früher aus als erwartet.

 

In den ersten Jahren des French Open führte die Liste praktisch nur Franzosen, doch in letzter Zeit waren es Schweden, Spanier, Amerikaner und Australier die das Turnier gewinnen konnten. Der letzte Sieg eines Franzosen liegt schon etwas zurück. Im Jahre 1946 gewann Marcel Bernard das Turnier. Stellen sie sich einmal vor wie sehr die Französische Sportseele bluten muss. Die Franzosen haben also wieder die Chance auf einen Sieg aber da braucht es schon eine ausserordentliche Leistung eines Jo-Wilfried Tsonga oder Richard Gasquet um den Triumph im eigenen Land zu haben.

 

Das ATP-Ranking und vor allem die Top 10 wurden aber in diesem Jahr ziemlich durcheinander gerüttelt und fast kein Stein blieb auf dem anderen. Solide an der Spitze stehen Novak Djokovic, Roger Federer und Andy Murray doch direkt dahinter etablieren sich Spieler die man auch an den French Open zu Favoriten zählen darf. Allen voran der Japaner Kei Nishikori. Die ATP Nr. 5 spielt stärker und stärker und ist auch auf Sand eine Grösse geworden. Noch vor ihm liegt der Tscheche Tomas Berdych. Die ATP Nr. 4 zeigt wie stark Berdych zur Zeit spielt und welche Qualitäten in ihm stecken.

 

Vor kurzem noch auf ATP 4 und jetzt auf ATP 6 steht der beste Kanadier aller Zeiten, Milos Raonic. Auch mit ihm ist an den French Open zu rechnen. Unseren Augen richten wir auch auf Grigor Dimitrov und Feliciano Lopez, sowie auf die jungen wilden Borna Coric, Nick Kyrgios, Dominic Thiem und den bereits etablierten David Goffin.

 

Aus Schweizer Sicht sind wir jeweils sehr zuversichtlich was Stan Wawrinka und Roger Federer betrifft und wir können uns durchaus Chancen auf einen weiteren French Open Titel ausrechnen. Auch bei den Damen haben wir zwei heisse Eisen im Feuer. Belinda Bencic welche in diesem Jahr zwar durch die Qualifikation muss und Timea Bacsinszky können definitiv für eine Überraschung sorgen.

 

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